Pflegestelle gesucht – Malinoisrüde Rex

Wir suchen für Rex zunächst eine Pflegestelle. Die Pflegestelle wird von uns im Trainingsprozess begleitet und unterstützt. Ziel ist es, Rex die Chance auf ein Leben außerhalb des Tierheims zu geben, damit er sich entwickeln kann und sein Potenzial zum Vorschein kommt.

 

Rex ist ein unkastrierter Malinoisrüde, geboren im Dezember 2021. Ende 2023 kam er über das Veterinäramt ins Tierheim. Ursprünglich stammt er aus Polen und hat in Deustchland angekommen bereits viel Zeit im Zwinger verbracht. Es heißt, er sei zeitweise auch mit im Haus gewesen, jedoch gehen wir davon aus, dass er das Leben im häuslichen Umfeld nicht kennt.

Im Tierheim ist er massivem Stress ausgesetzt, was sich in seinem Verhalten zeigt. Unter der Anspannung zerstört und frisst er in seinem Zwinger alles, was er finden kann. Dies ist sehr wahrscheinlich dem Frust, der mangelnden Auslastung und dem Tierheimalltag geschuldet.

 

Wenn Rex Vertrauen gefasst hat, zeigt er sich von einer ganz anderen Seite: gegenüber seiner Bezugsperson ist er ein sehr anhänglicher Hund, sucht Körperkontakt und zeigt sich lernbereit und arbeitsfreudig. Er ist kein Hund für viele Menschen um sich herum – er braucht maximal ein bis zwei feste Bezugspersonen.

Rex ist ein Hund, der sich gerne bewegt. Somit ist vorstellbar, dass man mit Rex gut joggen gehen kann. Und Caniscross im kontrollierten und übersichtlichen Bereich möglich ist.

Fahrrad fahren müsste mit ihm, vorallem unter Ablenkung, getestet werden.

Bei seiner Bezugsperson zeigt sich Rex sehr offen und zeigt gerne, dass er auch eine spaßige Seite hat.

Die Grundkommandos (Sitz und Platz) beherrscht mehr oder weniger gut. Pfote kann er sogar auch geben. Das muss er in seinem früheren Zuhause gelernt haben.

Mit guter Führung akzeptiert er mittlerweile auch die Anwesenheit anderer Hunde beim Spaziergang. Eine Vermittlung zu einer souveränen Ersthündin ist denkbar, muss aber im Einzelfall sorgfältig geprüft werden.

Die Leinenführigkeit ist aktuell ohne äußere Stressfaktoren einigermaßen gut ausgebaut.

 

Verhalten und Herausforderungen

Rex hat in seiner Vergangenheit nur wenig kennengelernt. Draußen zeigte er sich anfangs reaktiv gegenüber allem. Mit klarer und guter Führung ist dies mittlerweile kontrollierbar. Aktuell bestehen vor allem bei Hundebegegnungen noch Reaktivitätspotentiale.

Menschen gegenüber ist Rex misstrauisch und zeigt territorial/ressourcen motiviertes Verhalten. Kommen Fremde seiner Bezugsperson zu nahe, versucht er diese zu verteidigen. Rex zeigt sich gegenüber fremden Menschen aggressiv und scheut sich dabei auch nicht davor seine Zähne einzusetzen. Daher trägt er einen Maulkorb, an den er bereits gewöhnt ist. An diesen Problemen wird gearbeitet, aber es wird noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Rex spürt sofort, wenn sein Gegenüber unsicher ist, und nutzt diese Situation, um nach vorne zu gehen – daher braucht er Menschen, die bei der Arbeit mit ihm Selbstsicherheit und Klarheit ausstrahlen.

Ein wichtiger Punkt: Auch wenn Rex bislang nicht als gefährlich eingestuft ist, muss eine dauerhafte Absicherung gewährleistet sein. Draußen soll er deshalb immer mit Maulkorb und Leine geführt werden.

Anforderungen an die Pflegestelle

  • Rex benötigt erfahrene Hundehalter, die ihm klare Grenzen und Strukturen geben können.
  • Idealerweise liegt bereits Erfahrung mit Malinois, ähnlichen Rassen oder sogar im Schutz- bzw. Diensthundebereich vor.
  • Geduld, Konsequenz und die Bereitschaft, dauerhaft mit ihm zu arbeiten, sind zwingend erforderlich.
  • Rex braucht einen klar strukturierten Alltag und eine liebevolle Strenge, um sich sicher orientieren zu können.
  • Da sein Verhalten im häuslichen Umfeld bislang unbekannt ist, sollte Rex dort anfangs durchgehend Maulkorb tragen.
  • Eine längere Kennenlernphase ist notwendig, damit er Vertrauen fassen kann.
  • Andere Tiere und Kinder sollten nicht mit im Haushalt leben

➡️ Rex ist kein Hund für Anfänger oder Menschen, die „einfach nur einen Begleiter“ suchen. Er ist eine ernsthafte Aufgabe, die viel Arbeit, Erfahrung und Verantwortungsbewusstsein erfordert. Wer sich dieser Herausforderung stellt, gewinnt jedoch einen Hund, der – bei richtiger Führung – treu an der Seite seines Menschen steht.